Ja, wir waren froh, dass wir in der Kutch Safari Lodge untergekommen sind – die ursprünglich gebuchte Unterkunft war einfache ein no go.
Die Zimmer waren soweit sauber, das Personal sehr zuvorkommend – anscheinend ist es nicht gewohnt, daß sich die Gäste für irgendetwas bedanken (das würde vielen indischen Gästen auch nicht im Traum einfallen, für die sind die Angestellten wie Sklaven – oder noch weniger). Auf jeden Fall wurden wir umsorgt wie keine anderen Gäste in der Lodge. Natürlich sind die Angestellten ungelernt, aber wirklich sehr, sehr bemüht und extrem hilfsbereit.
Der Ausblick ist sehr schön, man schaut auf einige Gewässer hinunter und hat schöne Hügel im Hintergrund. Etwas entfernt ist Bhuj zu erkennen – speziell in der Nacht, wenn dort die Lichter zu sehen sind.
Allerdings gibt es auch zwei negative Punkte. Es ist uns nicht einmal passiert, dass wir kein (warmes) Wasser hatten. Besonders blöd ist das, wenn man gerade eingeseift ist und dann kommt nichts mehr aus dem Hahn. Da das „warme“ Wasser auch nur lauwarm war, haben wir die Hygiene während des Aufenthalts auf gründliches Waschen reduziert – natürlich nur mit bedingtem Erfolg.
Der Grund für die Probleme mit dem Wasser waren in vielen Fällen die anderen Gäste, die gedankenlos agieren. Die WC Spülung erfolgt nicht über einen Spühlkasten sondern über einen zu drehendes Wasserventil. Da das Spülen dann einige Sekunden benötigt, müßte man natürlich warten und dann das Ventil wieder abdrehen. Das wurde aber regelmäßig „vergessen“. Wenn das in 2-3 Bungalows gleichzeitig passierte, dann war der Wasserdruck so niedrig, daß auf den Wasserhähnen einfach kein Wasser mehr gekommen ist. Zusätzlich waren alle Armaturen, speziell die Duschen, extrem verkalkt, so daß in der Dusche gerade mal 5-6 Düsen überhaupt Wasser abgegeben haben – auch nicht gerade eine Einladung sich zu duschen…
Das zweite Problem war die Temperatur in der Nacht. Es ist eine Wüstengegend. Das bedeutet, es ist heiß am Tag, aber sobald die Sonne verschwindet wird es empfindlich kalt. In der Nacht hatten wir deutlich unter 10 Grad. Das wäre noch kein Problem gewesen, sofern die Fenster und Türen einigermaßen Dicht gewesen wären. Leider ist die Art wie man hier Fenster – wirklich mit Glas!! – einbaut etwas anders wie bei uns. In die vorhandene Öffnung für die Fenster wird ein Holzrahmen eingepasst und in diesem ist dann das Fenster eingebaut. Abgesehen davon, dass dafür anscheinend kein einziges Stück gerades Holz verwendet wurde, sind die Rahmen nur an einigen Stellen mit Schrauben in die vorhandene Öffnung montiert. Zwischen dem Holzrahmen und der zum Montagezeitpunkt schon fertig verputzten Fensteröffnung sind Spalten durch die es kalt herein zieht. Ähnliches gilt auch für die Montage der Klimaanlage, die wir natürlich nicht genutzt haben! Die Klimaanlage ist in einem Holzrahmen befestigt – ähnliche wie die Fenster – nur ist der um einige cm zu hoch! Also ist über der Klimaanlage ein entsprechend großer Spalt. Lande Rede kurzer Sinn: die Außentemperatur wird mit etwas Verzögerung zur Innentemperatur. Wir haben zwar zwei Extradecken bekommen, aber trotz zweier Decken war es in der Nacht, und natürlich auch in der Früh beim Waschen, empfindlich kalt.
Somit bleiben gemischte Gefühle. Ja, die Lodge liegt schön, das Personal ist extrem bemüht aber speziell im Winter ist es in der Nacht ungemütlich. Das Problem mit dem Wasser halte ich für typisch indisch – ist halt so.