Der Palast in Bhuj besteht aus einem älteren Bereich und einer deutlich jüngeren Erweiterung. In beiden Teilen gibt es eigene Museen – warum auch immer. Nur im älteren Teil sind historische Ausstellungsstücke.
Der Palast wurde 2001 durch ein Erdbeben schwer beschädigt, Teile sind auch komplett zerstört worden. Seit dem Erdbeben wurde praktisch nichts getan um die Schäden zu beheben.
Erschütternd ist, daß Teile der mit Figuren verzierten Fasade noch genau dort liegen, wo sie vor 16 Jahren beim Erdbeben hingestürzt sind! Lediglich ein Teil des Schutt wurde beseitigt.
Aktuell sind Schulferien und die Schulen des Bundesstaates haben Besichtigungsausflüge in den Palast organisiert. Die Schüler wurden im Gänsemarsch durch den Palast geführt und es wurde ihnen nichts erklärt!! Was das bringen soll ist mir schleierhaft. Dadurch waren wir für die Schüler viel interessanter als alles andere.
Im Palast ist alles heruntergekommen. Nichts ist restauriert, kaum etwas ist beschriftet und alles ist massiv verstaubt. Wunderschöne Ausstellungsstücke liegen unter einer dicken Staubschicht begraben in schmutzigen Vitrinen. Einst glänzende Spiegendecken und -wände sind trüb, seit Jahren nicht gereinigt. Alte, schöne Möbel sind entweder in Folie eingepackt oder voller Staub. Teure belgische Fliesen werden nicht geschützt und sind teilweise schon zerstört. Bilder werden langsam kaputt. Es ist sehr traurig wie wenig Interesse bei den Verantwortlichen besteht, diesen Palast zu erhalten und zu präsentieren. Unsere Bekannte sprach mit dem Kurator des Museums – er war nicht nur nicht einsichtig, sondern regte sich auf, wie sie dazu käme seine Arbeit zu kritisieren…
In den meisten Räumen ist es so dunkel, daß man kein vernüftiges Foto machen kann.