Eigentlich haben wir uns die Anreise nach Samoa schöner und stressfreier vorgestellt: gemütlich nach Buenos Aires, dort direkt in die Star Alliance Lounge und dann in der bequemen Business Class nach Auckland und dann weiter nach Samoa.
Angefangen hat es damit, dass wir unseren Vermieter gebeten haben uns einen Transport zum Flughafen in Santiago um 9:00 früh zu organisieren. Das hat er auch gerne für uns gemacht, allerdings ist zum Bestellen eine Passnummer !!!! ( oder alternativ eine chilenische Sozialversicherungsnummer) nötig. Diese haben wir auch auf der Bestätigungsmail – darüber haben sich Kasia und ich noch mokiert. Wir haben dabei auch die Uhrzeit 9:00 verifiziert – aber übersehen, das PM dabei steht…
Wir stehen also brav um 8:45 AM vor dem Haus und natürlich kommt der Transport nicht daher. Also zurück zum Apartment wo die Reinigungskraft schon mit Ihrer Arbeit begonnen hat. Sie hat dann bei der Firma angerufen und wurde auf 9:00 PM hingewiesen…. schöner sch… also wieder raus auf die Straße und ein Taxi organisieren (zum Glück stand eines an der nächsten Straßenecke). Kasia hat schon Panik gemacht und den Fahrer gebeten sich zu beeilen, was dieser auch – zu meinem Leidwesen (durch manche Kurven sind wir fast getrifftet) – gemacht hat. Da an einem Sonntag kurz nach 9:00 in Santiago sehr wenig Verkehr ist, waren wir in knapp 15 Minuten am Flughafen.
Dort haben wir den Check-In gesucht (obwohl wir schon E-Tickets hatten) in der Hoffnung, daß unser Gepäck bis Samoa eingecheckt werden kann – wir haben extra eine Fluglinie gewählt, die auch zu Star Alliance gehört. Die Schlange vor dem Schalter war schon sehr lang, also habe ich meine Star Alliance Master Card gezückt und gefragt ob man damit bei Business einchecken kann (ist offiziell nur in Schwechat möglich) – und hatte Glück! Also direkt zum Check-In. Leider wurde unsere Hoffnung nicht erfüllt, wir wurden nur bis Buenos Aires eingecheckt. Angeblich soll es hier sowohl bei Air Canada (mit der wir nach Buenos Aires fliegen) als auch bei New Zealand Air möglich sein, sofort wieder einzuchecken….
In Buenos Aires mussten wir somit durch die Zollkontrolle, unser Gepäck abholen und sind dann zum Check-In. Bei Air Canada wurden wir abgewiesen mit einem lapidaren: „Die von New Zealand Air kommen eh bald“ – es war kurz nach 12:00. Wir sollen einfach zum Schalter gehen – dort stand aber, daß sie nicht vor 15:00 kommen… Also haben wir unser Glück noch bei der Lufthansa probiert – quasi der Kopf der Star Alliance, leider auch ohne Erfolg. Jetzt standen wir mitten in der Abflughalle (wo es kaum Sitzplätze bzw sinnvolle Lokale gibt) und wussten nicht, was wir die nächsten Stunden machen sollen. Nach kurzem Warten konnten wir sehr ungemütlich Sessel ergattern und auf 15:00 Uhr hoffen.
Kurz nach 15:00 ist dann wirklich jemand von New Zealand Air zum Schalter gekommen. Leider nicht sehr hilfreich: „Nein, es gibt keine Möglichkeit das Gepäck zwischenzulagern oder gar einen Check-In zu machen, wir müssen darauf warten, daß das Check-In offiziell beginnt. Es soll um 21:15 soweit.“ OK, also weitere 6 Stunden in der Abflughalle herum lungern?! Wir haben uns dann im „gemütlichsten“ Lokal (Holzsessel statt den kalten Metallsitze in der Halle) einen Tisch mit der Möglichkeit den Gepäckwagen daneben stellen zu können ausgesucht. Trotzdem ist es für so eine lange Zeit eher ungemütlich und wir mussten mehrfach bestellen um nicht vertrieben zu werden. Kurz vor 20:00 hat uns Kasia dann wieder in die Halle gejagt – vielleicht macht der Check-In ja früher auf? Blöd, dass die Check-In Schalter von einer anderen Fluglinie blockiert sind. Erst gegen 21:30 wurden die Schalter „übergeben“.
Da wir Business Class Tickets hatten, mussten wir nur kurz warten und wurden auch wirklich bis Samoa eingecheckt. Also wieder durch die Grenzkontrolle, den Security Check und gegen 22:15 sind wir endlich in der Lounge angekommen – rund 10 Stunden später als geplant. Hier durften wir es uns bis Mitternacht gemütlich machen.
Kurz vor Mitternacht – immer noch Sonntag – wurde unser Flug zum Boarding gerufen. Also Max, der inzwischen eingeschlafen war, aufwecken und zum Gate traben, wo wir noch eine viertel Stunde warten mussten bevor wir einsteigen durften.
Die Freude über die Business Class ist dann sofort verflogen als wir die Plätze sahen – es sind die engsten, die wir jemals bei einem Business Sitz hatten. Mein linker Arm lag auf dem Bildschirm und mein rechter Arm wurde von der Trennwand zum nächsten Sitz blockiert. Es war wie rechts und links der Armlehnen eines Economy Sitzes Wände aufzustellen. Wie sollen wir (Kasia und ich, für Max war Platz genug) das die nächsten knapp 14 Stunden überleben? Zum Glück konnten man den knapp 5cm dicken Monitor ausklappen und ich konnte mit meinem Arm in den dadurch entstanden „Freiraum“ ausweichen – trotzdem habe ich mich wie eine Sardine gefühlt! Positiv muss ich die Flugbegleiter erwähnen – diese waren die aufmerksamsten und zuvorkommendsten, die wir jemals erlebt haben. Ich habe mich dann auch über die 10. Staffel der Big Bang Theory gefreut.
In Auckland angekommen mussten wir nur zu unserem Anschlussflug gehen – dachten wir. Nein, auch hier mussten wir durch einen Security Check obwohl wir ja einen weiteren internationalen Flug hatten…. natürlich wurde uns das mitgenomme Wasser dabei wieder abgenommen. Als wir dann endlich im Abflugbereich waren, gab es kein Gate für unseren Flug. Wie auch in einigen anderen Flughäfen werden die Gates erst 45-60 Minuten vor dem Anflug bekannt gegeben, also wieder einen Platz suchen, was nur in Restaurants möglich ist – die Wirtschaft muss ja angekurbelt werden.
Der Flug nach Samoa war dann angenehmer (weil wir „nur“ Economy Plätze hatten und damit dank Max zwischen uns auch deutlich mehr Platz) und ich konnte mit die Folgen von Big Bang Theory ansehen, die ich beim vorigen Flug verschlafen hatte.
Pünktlich gegen 13:00 am Dienstag, den 5. September sind wir endlich in Samoa angekommen. Moment einmal, wieso Dienstag, wir sind doch am Sonntag gestartet und es war nur eine Nacht dazwischen?! Oops, wir haben die Datumsgrenze überflogen, damit ist uns der Montag abhanden gekommen! Blöd ist nur, daß wir das Hotel ab Montag, 4. September gebucht haben!
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug – ich war der erste Passagier, der aussteigen durfte – habe ich dann gleich einen feuchten Hitzeschlag ins Gesicht bekommen, und trotzdem gelächelt. Santiago haben wir bei ca. 10 Grad verlassen und in Samoa sind wir bei 30 Grad angekommen! Bei der Landung war auf der rechten Seite vom Flugzeug direkt der Strand und das Meer. Die Luftfeuchtigkeit war gefühlte 100%!
Nach der Zollkontrolle sind wir mit einem Taxi ins Hotel – dazu mehr in einem anderen Blog!