Von Manaus via Panama nach Lima

Es ist kurz vor 1:00 morgens. Wir stehen in einer Schlange,  25-30 Personen vor uns vor den Schaltern der COPA Airlines. Unser Flug soll um 3:33 gehen. Da wir wissen, dass es hier nicht so schnell gehen wird wie in Europa, sind wir schon gespannt wie lange wie brauchen. Unser Flug ist zwar nicht der einzige mitten in der Nacht, aber er ist der einzige internationale. Als wir uns gerade hinten an der Schlange angestellt haben, werden vier Schalter geöffnet – los geht es!

Oder doch nicht? Niemand aus der Schlange geht zu den Schaltern!? Nach 1-2 Minuten gehen dann die ersten… kaum 20 Minuten später stehen wir am Anfang und wissen, warum es so langsam geht. Hier steht eine Dame, die quasi ein „Pre-Check-In“ durchführt. Pässe und Nachweis, dass man ein Flugticket hat UND ein Nachweis, daß wir das Land auch wieder verlassen – zum Glück haben wir ja unsere Round the World Tickets. Wir werden dann der Economy Schlange vor den Schaltern zugeordnet. Ja, trotzdem dass vor uns keine 30 Personen waren und wir bis hier her schon 20 Minuten gebraucht haben, ist vor uns eine Schlange!

Von den vier Schaltern sind zwei Priority, einer Business Class und nur einer Economy – jetzt darf man raten wo fast alle stehen!

Es ist 1:50 und wir sind jetzt auch wirklich dran! Kaum zu glauben, die vier Schalter haben in 50 Minuten auch wirklich 30 Personen – ok, einige Business Class und Priority haben uns überholt, sagen wir 40 Personen – abgefertigt. Also, Pässe und Miles & More Karten abgegeben – zu unserer Überraschung gehört Copa Air zur Star Aliance. Die Dame am Schalter fragt noch wo wir hin fliegen. Auf die Antwort: nach Lima will sie zuerst unseren Weiterflug sehen. Deja vú! Hat das nicht schon die erste Dame kontrolliert?! Also wieder das Round the World Ticket ausgegraben und Ihr gegeben. Jetzt legt sie los, hämmert alle möglichen Informationen vom Pass, den Miles & More Karten und dem Round The World Ticket in Ihren Computer. Wozu sind eigentlich alle Pässe seit vielen Jahren maschinenlesbar, die Miles & More Karten sowieso? Zwischendurch legen wir von Zeit zu Zeit eines unsere Gebäckstücke auf die Wage, worauf unsere Rucksäcke von einem weiteren Mitarbeiter sofort wieder herausgefischt werden und in ein Plastiksäcken verpackt werden – also das ist gut, sollten eigentlich alle Airlines mit Rucksäcken machen. Kaum zu glauben, irgendwann sind wir dann auch wirklich fertig und haben alle Boarding Passes in der Hand.

Wir sitzen Reihe 31 und wenigstens zusammen. Weiter geht es zum Durchleuchten und zur Passkontrolle. Auf dem Weg dort hin gibt es nochmals eine Kontrolle unserer Tickets, auf denen ein Sticker mit einem Barcode geklebt war, wie uns erst jetzt aufgefallen ist. Na wenigstens wird der Barcode gescannt und nicht abgeschrieben.

Auf Grund der „schnellen“ Abfertigung beim Check-In ist jetzt wenigstens keine Schlange beim Durchleuchten und bei der Passkontrolle – beides geht normal schnell.

Es ist 2:15 und wir sind am Gate, direkt hinter der Passkontrolle. Kasia und Max brechen zu einer Wanderung zu den Toiletten auf – diese sind am anderen Ende des Wartenereichs für internationale Flüge. Gut das es hier nur vier Gates gibt. Als sie zurück sind, mache ich mich auf den Weg um uns ein Frühstück zu besorgen. Der „Food Court“ ist, ja, richtig geraten, ebenfalls am anderen Ende der Wartehalle und besteht aus – bitte gut festhalten – einem Lokal mit gerade einmal 4 Tischen und zwei Angestellten. Ich bin der dritte in der Reihe und warte bis ich auf der bebilderten Auswahl drei „italienische“ Toasts bestellen kann. Diese werden dann offensichtlich in der Küche frisch zubereitet, weil die Angestellte durch eine Tür verschwunden und für längere Zeit nicht zurück gekommen ist. In der Zwischenzeit ist es 2:50 und ich höre eine Ansage, die ich aber nicht verstehe – jetzt könnten die drei Toasts aber doch irgendwann fertig sein – und siehe da, genau jetzt kommt die Dame zurück. Also flotten Schrittes zurück zum Gate, wo – man glaubt es kaum – schon die ersten Passagiere angestellt sind. Kaum habe ich die Toasts verteilt – diesem waren an der Grenze zu ungenießbar, in Italien würde man dafür gesteinigt werden – wurden auch schon die ersten Passagiere (Business Class) abgefertigt.

Da gruppenweise aufgerufen wird und wir mit Reihe 31 in der letzten Gruppe waren, machten wir uns ob der bisher an den Tag gelegten Geschwindigkeit keine Sorgen. Die Toasts nur halb gegessen und dann den Rest weggeworfen, hören wir auf einmal „Gruppe 3“ – wow, das Boarding hat doch erst vor 5 Minuten begonnen. Also unser Handgepäck geschnappt und ab in die Reihe.

Obwohl wir die ersten mit Gruppe 3 waren, waren die Gepäckablagen hinten schon belagert und nur mit Mühe haben wir zwei der Handgepäckstücke unterbringen können. Das letzte Stück mussten wir zwischen unsere Füße klemmen. Reihe 31 erwies sich als die letzte Reihe, na wenigstens kann uns hier niemand in das Kreuz steigen, allerdings kann man die Sitze hier nicht nach hinten schräg stellen – die vor uns jedoch schon. Also sitzen wir jetzt mit den Rückenlehnen der Reihe 30 in unserem Gesicht – was für eine Freude bei einem vierstündigen Flug nach Panama City (von wo wir dann nach Lima weiter fliegen werden).

Das Flugzeug startete um 3:17 bei einer geplanten Abflugzeit von 3:33! Man kann Ihnen somit nicht nachsagen, daß sie auch für den Start lange brauchen.

Nach der Landung als wir schon am Gate standen und das Anschnallzeichen ausgegangen ist, ist nichts passiert. Das Licht ist für fast eine Minute nicht angegangen und kein einziger Passagier ist aufgestanden (in Europa wären alle spätestens mit dem Abschalten des Anschnallzeichens aufgesprungen). Selbst als das Licht endlich angegangen ist, hat sich kaum jemand bewegt. Erst nachdem einigen Minuten sind einige ganz gemütlich aufgestanden und haben angefangen, Ihre Sachen zusammen zu kramen (in Europa wäre das Flugzeug schon gähnend leer). Dann, ganz langsam, kommt Bewegung hinein.

Panama City Flughafen. Wie üblich gehört der Gang zur Toilette quasi zu einem Ankunftsritual, zumindest wenn der Flug über Nacht war. Es war sauber, die Toiletten amerikanisch und man musste sich nicht irgendwie hineinquetschen (wie es leider auch am Flughafen Wien nötig ist)! Kulturschock! Einige Minuten später die nächste Erkenntnis: In Panama wird offenbar mit US$ bezahlt. Eine perfekte Gelegenheit um unsere US$ Vorräte wieder etwas aufzustocken. Der Flughafen ist, soweit man das zwischen Gate 12 und 9 feststellen kann, hübsch, modern und recht sauber. Die Lokale sind typisch amerikanisch, allerdings mit wirklich gutem Kaffee – vielleicht dem ersten auf unserer Weltreise. Max und ich sind über die Muffins hergefallen, die genau so lecker waren wie in New York. Nur Kasias Chicken Wrap war nicht wirklich gut. Jetzt sitzen wir am Gate, hoffen daß unser Gepäck auch wirklich ins Flugzeug nach Lima kommt, und warten auf unseren Flug.

Das Flugzeug nach Lima ist eine moderne Boing 737-800 mit Bildschirm in jedem Sitz – von Manaus aus sind wir mit einem ältern, kleineren Modell geflogen (4 Sitze pro Reihe).

Die Ankunft in Lima war unspektakulär. Dass de Flughafen der beste in Süd Amerika sein soll, kann ich nicht beurteilen. Das Gepäck war jedenfalls recht schnell da.