Harry Potter und das verwunschene Kind

Mit zwei Jahren Verspätung – die Karten waren ursprünglich für April 2020, aber dann ist uns eine Pandemie dazwischen gekommen – haben wir es endlich geschafft. Wir schauen und Harry Potter im Theater an.

Der Zugang zum Theater, das in einem Großmarktbereich gebaut wurde, wirkt absolut lieblos und unscheinbar. Nachdem der (Um-)bau des Theater über 40 Millionen gekostet hat, hätte man um hier mit wenig Aufwand Vieles besser machen können. Schade eigentlich.

Im Theater sieht man, dass es extra für Harry Potter eingerichtet wurde.

Vieles ist liebevoll gemacht und erhöht die Vorfreude.

Wir haben uns zum Glück für die Buchung der More! Lounge entschieden, das war ein Glücksgriff! In der Lounge bekommt man Snacks und Getränke und – was nicht zu unterschätzen ist – es gibt WC Anlagen. Da die Pausen mit nur 20 Minuten sehr kurz sind und im Theater knapp 1700 Besucher Platz haben, müsste man sich sonst entscheiden: nachfüllen oder ausleeren, beides geht sich definitiv nicht aus.

Das Beste an der Lounge sind aber die Mitarbeiterinnen. Vier sehr nette, zuvorkommende und hilfsbereite Damen kümmern sich darum, dass alles passt. Man wir auch gefragt, was man in der nächsten Pause trinken möchte und wenn man kommt, steht alles bereit! Einfach Perfekt!

Das Stück selbst (wir haben das Buch schon gelesen gehabt) fanden wir einstimmig als hervorragend. Am besten war Scorpius Malfoy. Aber auch Severus Snape war absolut glaubwürdig.

Obwohl die Sitze sehr gut sind – nach knapp 5 Stunden (Teil 1 und Teil 2 jeweils knapp 2:30 mit Pausen) war es dennoch genug.

Die Pausengestaltungsmöglichkeiten zwischen Teil 1 und Teil 2 sind leider nicht so toll. Angeboten wird eine Verköstigung im Theater-Pavillon, der aber viel zu klein ist und nur 100-150 Sitzplätze hat. Viele sind dann mit dem Essen am Vorplatz gestanden/gesessen oder wählten ein Buffet in einem nahegelegenen Hotel. Diese Option hatten wir genommen. Nachdem wir offensichtlich zu den letzten Gästen gehört haben (die WC Pause nach dem Teil 1 hat uns einige Minuten Verspätung eingebracht), war die Schlange rund um das Buffet so lange, dass ich freiwillig gewartet habe, bis der erste Ansturm vorbei war (ca 15 Minuten). Das Personal (Getränke, Tische abräumen) war heillos überfordert und das Essen leider eher mittelmäßig. Wir sind auch so schnell wie möglich geflüchtet und haben uns in der More! Lounge trösten lassen (habe ich das perfekte Service schon erwähnt?). Sollen wir uns Harry Potter nochmals anschauen, dann bleiben wir auch in der Pause in der Lounge, auch wenn es hier kein Essen sondern nur Snacks gibt.

Nach der Vorstellung ist das Chaos ausgebrochen. Da in der Lounge auch eine eigene Garderobe ist, hatten wir unsere Mäntel sofort und sind dann „ewig“ nicht hinaus gekommen, weil die Hauptgarderobe genau vis a vis des Eingangs liegt. Wenn über 1.500 Besucher sich gleichzeitig anstellen, geht nichts mehr. Warum hier nicht die vorhandenen Notausgänge als Ausgang benutzt werden können, kann ich nicht nachvollziehen.

Nachdem das Theater verkehrstechnisch eher abseits liegt, wollten wir – und einige 100 andere – ein Taxi nehmen. Leider gibt es keinen Taxibereich. Die Taxis trafen vereinzelt ein und wurden nach dem Motto „der Stärkere (Schnellere) gewinnt“ sofort von Horden umkreist. Das erinnert an einen plötzlichen Regen in New York… Wir sind dann entmutigt Richtung Busstation gegangen – die wegen Bauarbeiten nicht in Betrieb war. Einigermaßen verzweifelt sind wir ein Stück zurück gegangen und haben letztendlich doch ein Taxi erwischt.

Abschließende Worte: das Stück ist sehenswert, die More! Lounge ein Muss und für die An- und Abreise sollte man sich ein Taxi vorbestellen. Den Pavillon und das Buffet im Hotel kann man sich definitiv sparen!