Nach der Weltreise haben wir uns einen neuen Ford angeschafft (den alten hatten wir verkauft). Auf Grund von Corona wurde das Auto viel, viel weniger genutzt. Jetzt nach zwei Jahren hat es gerade mal 27.000km auf dem Tacho.
Trotzdem haben wir brav jedes Service gemacht, das letzte beim Reifenwechsel auf Sommerreifen Ende April. Auf der Fahrt nach Zaragoza hat der Ford dann gemeldet: Motoröl wechseln. Also haben wir die Rezeption vom Hotel bemüht eine Werkstatt aufzutreten, die den Ölwechsel durchführt. Statt gleich in der Früh weiter zu fahren, mussten wir bis zu Mittag warten, bis das Auto fertig war. Neben dem Motoröl wurden auch alle Filter getauscht – man hat uns die alten Filter gezeigt, die waren wirklich schmutzig. Zusätzlich hat man auch die Bremsbacken gewechselt, weil diese nur noch wenige mm hatten. In Summe waren es etwas über 500 Euro – juhu!
Also sind wir verspätet Richtung La Pineda, unserem nächsten Ziel, gestartet. Nach 2/3 der Strecke – wir hatten gerade eine kurze Pause gemacht – hat das Auto einen zu niedrig Reifendruck bei einem Reifen gemeldet – genau einen Kilometer nachdem wir von einer Raststätte mit Tankstellen aufgebrochen waren! Also mit 90 km/h auf den nächsten Parkplatz – zum Glück nur knapp 4 km – geschlichen und nachgeschaut. Laut Anzeige ist der Druck von 2.8 auf 1.8 bar gefallen, der Reifen optisch marginal weniger voll.
Trotzdem gehen wir auf Nummer sicher – wir haben ja einen Öamtc Schutzbrief – und melden die Panne beim Öamtc via App (wegen der genauen Position). Jetzt heißt es warten, nur eine knappe Autostunde vom Ziel entfernt. Natürlich gibt es auf dem Parkplatz nichts außer 3 Tische…
Als nach 90 Minuten endlich der Autoclubfahrer gekommen ist, hat er festgestellt, dass die Reifen aufgestochen waren. Anscheinend passiert das in der Gegend öfter. Die Reifen von ausländischen Autos werden angestochen und dann fährt jemand hinterher. Wären wir nicht auf einem Parkplatz – wo auch andere Leute anwesend waren – stehen geblieben, sondern am Pannensteifen, hätten sie uns „geholfen“ und dabei bestohlen… wir müssen jetzt auf ein Taxi warten, dass uns dann im Convoy mit dem Abschleppwagen zu einer Werkstatt bringt. Ich will „run flatt“ Reifen!! Diese A… haben uns mindestens einen Urlaubstag vermisst und uns einige 100 Euro Kosten beschert. Ich habe nicht gedacht, dass uns soetwas in Spanien passiern kann.
Dank dem Öamtc – er hat sowohl das Abschleppen als auch ein Taxi für uns organisiert – sind wir in einer riesigen Autowerkstatt gelandet. Im Gegensatz zu der kleinen, engen und auch schmutzigen Werkstatt heute Morgen, könnte man hier (fast) vom Boden essen.
Laut der Angestellten hier, die sich um uns kümmert, kommt im Schnitt einmal pro Woche jemand mit aufgeschnitten Reifen – und es gibt mehrere Werkstätten in der Gegend. Sie hat uns auch erzählt, dass sie privat ihr Auto auf Autobahnraststätten niemals alleine lässt… wieder etwas gelernt.
Statt wie geplant gegen Mittag, werden wir jetzt hoffentlich gegen 20:00 im Hotel eintreffen. Immerhin sind wir wieder um einige Erfahrungen reicher…