Unsere Reise ist so intensiv, dass ich erst heute dazukomme, weiter zu schreiben.
Am Dienstag fuhren wir nach Hallstatt. Wer es nicht kennt: es ist ein kleiner Ort am Hallstätter See im Salzkammergut. Es leben dort knapp 800 Einwohner und jährlich kommt so um die eine Million Touristen. Seit in China eine Hallstatt – Kopie gebaut wurde und mehrere Dokus darüber im Fernsehen gezeigt wurden, kommen die meisten Besucher von dort. Das schaut dann so aus: ein paar Hundert Einheimische müssen mit einigen Hundert internationalen Touristen zurechtkommen – und mit etwa 3000 chinesischen. Pro Tag.
Diesmal waren auch wir da. Da ich noch nicht sehr gut zu Fuß bin, sind Ewe und Max allein die Salzwelten besuchen gegangen. Zuerst ging es mit der Seilbahn nach oben. Der Blick nach unten war toll:
Dann gab es eine Tour, die den beiden einigermaßen gut gefallen hat. Es wurde vom Salzabbau seit den prähistorischen Zeiten erzählt. Den Funden zufolge wurde in Hallstatt schon vor 7000 Jahren Salz abgebaut!
Zu sehen war noch die älteste Holzstiege Europas, ca. 3500 Jahre alt. Die größte Attraktion aber waren die Rutschen, eine davon über 60 Meter lang.
Während die Beiden im Bergwerk waren, ging ich – seht langsam – ins Zentrum. Je spöter es wurde, desto voller war es. Aber ganz am Anfang teilte ich die Gassen nur mit einigen wenigen Besuchern. Eigentlich wollte ich mich in ein Café setzen und auf meine Reisegefährten warten. Fehlanzeige! Fast alle Lokale machen erst um 11 auf. Zum Glück gab es Bänke auf dem kleinen Platz unweit der evangelischen Kirche. Vor dem hübschen Brunnen posierte ein chinesisches Paar, offensichtlich erst kürzlich verheiratet, vor einer Fotografin. Ältere Leute, ofenbar Einheimische, flüchteten vor dem nahenden Ansturm. Souvenirläden machten auf in der Hoffnung auf gute Geschäfte. Schließlich fand ich ein offenes Café. Welch ein Glück! Was so ein Cappuccino am Morgen bedeuten kann! Als Ewe und Max zu mit stießen, ging es nach einer kleinen Stärkung ins Welterbemuseum.