In zwei Wochen ist es vorbei – unsere knapp 11 Monate rund um die Welt gehen zu Ende.
Die Gefühle gehen in verschiedene Richtungen. Max kann es nicht erwarten, daß wir wieder nach hause kommen – er vermisst seine Freunde sehr. Ich kann es kaum erwarten wieder zu arbeiten – wirklich! Mir fehlt mein Job, meine Kollegen und auch meine Kunden – irgendwie sind 11 Monate doch recht lange. Kasia ist traurig, daß die Reise zu Ende geht, auch wenn auch sie Familie und Freunde vermisst.
Wir haben viel erlebt und gesehen. Die Highlights unserer Reise waren, vor allem aus meiner Sicht:
- Iguazu Wasserfälle
- Atacama Wüste
- Machu Picchu
- Neuseeland – vor allem die Nordinsel
- Fraser Island (Australien)
- Melbourne
- Singapur
- Hongkong
- Tokio/Japan – vor allem für Kasia und Max
Interessant fand ich auch, wie sich Länder unterscheiden. Uruguay ist für mich das bessere Argentinien – es ist schöner, unkomplizierter, freundlicher und moderner. In Brasilien fühlte ich mich oft nicht wirklich wohl. In Rio wurde unsere Kreditkarte kopiert…. zum Glück wurde uns der Schaden ersetzt – nur mussten wir uns die neue Kreditkarte Express zusenden lassen. In Peru war das Essen um Welten besser als in Chile – dafür war Chile als Land interessanter. Samoa ist gut für 1-2 Wochen Badeurlaub – mehr geben die Inseln nicht her. Neuseeland, speziell die Nordinsel, war einfach nur großartig – mal abgesehen vom Erlebnis „Campingwagen“. Australien war am relaxten – als Land – aber bei weitem nicht so schön wie Neuseeland. Singapur ist wirklich „Asien Light“ – sauber, geordnet, aufgeräumt, insektenfrei und teuer. Malaysia hat mir gefallen. Bei Indien scheiden sich die Geister: Kasia will unbedingt wieder hin, ich nicht mehr und Max möchte in bestimmte Hotels zurück… Hongkong war ein Erlebnis, aber eines, daß seine besten Zeiten hinter sich haben dürfte. Taiwan kann man sich sparen – wäre nicht die große Firewall, ist Shanghai viel spannender und interessanter! Japan merkt man die ewig lange Rezession (seit den 90ern) an. Einzelne Hotspots sind genial, alles ist extrem sicher und geordnet, sauber und fast schon etwas „klinisch“ (Mehrfachverpackung, Mundschutz, weiße Handschuhe, permanentes Desinfizieren,…) und daneben sind lieblose Gegenden. Neben Brasilien war die Kommunikation in Japan und China am schwierigsten. Da Kasia etwas Spanisch spricht, war der Rest von Südamerika kein Problem. In Singapur und Hongkong kommt man mit Englisch problemlos durch und in Indien großteils auch (aber nicht überall). In Indien, Japan und China (Shanghai) wird man von den Menschenmassen quasi erschlagen – zumindest in den Großstädten. Dagegen ist es in Australien, Neuseeland und Südamerika praktisch menschenleer – obwohl hier an touristischen Hotspots auch einiges los ist (Rio, Machu Picchu, Iguazu,…).
Neuseeland möchte ich unbedingt nochmals und länger besuchen. Auch Australien bietet sicher noch vieles, was wir nicht gesehen haben. Malaysia hat Lust auf mehr gemacht und auch Thailand – was wir nicht besuchen konnten – interessiert mich brennend.
Singapur und Hongkong – inklusive Macao, wo wir nicht waren – würde ich gerne nochmals besuchen, diese Städte/Länder stehen aber nicht ganz oben auf meiner Prioritätliste (das sehen Max und Kasia etwas anders, sie wollen unbedingt wieder hin).
China ist so eine Geschichte für sich – hier gibt es vieles, was ich gerne sehen würde (Peking, große Mauer, Terrakotta Armee, Pandas,…), aber die Einschränkung schrecken mich eher ab. Wenn, dann nur als „Kurzbesuch“ mit Abklappern der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, aber nicht mehr.
Noch einmal eine Weltreise? Vielleicht, aber sicher nicht in den nächsten Jahren. Eher mal 1-2 Monate in eine Gegend reisen und diese erkunden.
Wir haben viel über unsere Welt erfahren, vieles war schön, einiges nicht, manches werden wir in Zukunft sicher anders machen. Gelernt haben wir auf alle Fälle, daß wir Stadtmenschen sind – der Traum von dem Leben auf einer einsamen Insel ist für uns inzwischen eher ein Alptraum…
Auch wenn wir zurück sind, wird uns die Reise noch einige Zeit beschäftigen. Wir haben viele 1000 Fotos gemacht, die aussortiert und in Fotoalben persistiert gehören – wer will sich schon über 5.000 Fotos von Südamerika ansehen?