Erster Tag in Auckland und der Abschied von unserer Kamera

Unsere Nikon P900 ist nach einigen Wochen  Leiden verstorben. Angefangen hat es in Santiago. Sie hat begonnen laute Geräusche beim Zoomen zu machen. Da das Objektiv auch beim Ein-/Ausschalten bewegt wird, eben auch dabei. Verstorben ist sie dann einige Tage vor unserer Abreise aus Samoa – kurz nachdem wir noch Fotos vom Sonnenuntergang gemacht hatten.

Also stand auf unserer Checkliste für Auckland neben dem Üblichen (SIM Karten)  und dem Besorgen der „Auslandsmitgliedschaft von AA“ (Automobilklub, da wir einen Camper mieten) noch einem Reparatur oder ein Ersatz für unsere Nikon.

Dabei erwies sich die Lage unseres Hotels als absoluter Glücksgriff! Der Automobilklub hat eine große Filiale schräg vis a vis, die Queen Street – anscheinend „die“ Einkaufsstraße – ist nur zwei schmale Blöcke weit weg und das größte Kino von Auckland liegt quasi um die Ecke. Ganz nebenbei sind wir mitten im Zentrum von Auckland. Somit können wir alle Besorgungen mit einem Rundgang erledigen.

Wir beginnen mit dem Automobilklub.


Nach kurzem Warten wird Kasias Mitgliedschaft genutzt, um eine gratis Auslandsmitgliedschaft zu erhalten (da dazu die bestehende Klubkarte kopiert wird, wollte die Angestellte nicht meine nutzen, da diese auch eine Kreditkarte ist). Kasia nutzte die Wartezeit um sich mit Karten und Magazinen zu beschäftigen und einen Berg davon mitzunehmen – für Mitglieder gratis (sonst hätten wir sehr viel Geld bezahlt, es hat sich schon rentiert 😉 ). Die Mitarbeiterin hat dann darauf „bestanden“, daß wir zu ihrer Kollegin im Reisebüro gehen und über unsere Planung sprechen. Wir wollten eigentlich nicht, haben es aber trotzdem gemacht. Sie hat uns einige Tipps gegeben und darauf hingewiesen, dass eine Urlaubszeit bevorsteht und die Fähre zur Südinsel dadurch für KFZ oft ausgebucht ist. Wir sollen unbedingt die Überfahrt – natürlich gleich bei ihr – buchen. Nachdem wir uns eigentlich „treiben lassen“ wollten, hatten wir aber noch überhaupt keinen Plan, wann wir die Fähre nutzen würden. Daher haben wir ausgemacht, daß wir darüber nachdenken und wieder kommen werden.

Danach begann die Jagt auf die Prepaid SIM Karten. Die Preise sind hier unglaublich hoch. So werden für Pakete mit einem GB für 30 Tage gültig gleich einmal 50 NZD (über 30 Euro) verlangt. Da wir zwei SIMs wollten (damit wir uns erreichen, sofern wir getrennt unterwegs sein sollten) und wir deutlich mehr GB brauchen werden (Navi fürs Fahren), war die Suche nicht so einfach. Wir haben uns dann für Spark entschieden (die haben kein eigenes Netz, sondern nutzen die Netze der anderen Anbieter) um eine unlimitierte SIM (für Navi) sowie eine zweite mit nur einem GB zu erwerben, was letztlich „nur“ 120 NZD (75 Euro!!!) gekostet hat. Wie wir die günstigsten Preise in Österreich vermissen…

Über eine Preissuchmaschine haben wir nach den Geschäften, die eine Nikon P900 verkaufen, gesucht und in der näheren Umgebung auch einige gefunden. Da die Preise stark varrieren (zwischen 719 und 989 NZD), haben wir uns auf die Suche nach dem günstigsten Anbieter gemacht. Leider waren die im Suchergebnis hinterlegten Koordinaten falsch und wir haben stattdessen das Event Kino – anscheinend das größte Kino in Downtown Auckland – gefunden. Da wir alle schon Kino-Entzugserscheinungen haben, wollten wir uns gleich einen Film ansehen, doch leider war der einzige interessant Film, den wir uns gemeinsam ansehen konnten, schon um 10:00 Uhr! Also werden wir morgen wieder kommen.

Mit der Adresse (statt den Koordinaten) machen wir uns wieder auf den Weg und kommen so in den Genuss mehr von der Umgebung kennen zu lernen. Als wir das Geschäft endlich gefunden haben, ist es ein kleiner „Handyshop“, in dem man keine Kameras vermuten würde. Doch wirklich, sie haben auch Kameras – ca 10 Modelle – allerdings ist die von uns gesuchte Nikon schon länger ausverkauft! Warum sie dann das Angebot immer noch Online stehen haben, wollten sie nicht verraten – ein Schelm wer da glaubt, daß dies nur zum Anlocken von Kunden gedacht ist.

Also machen wir kurz Pause um das nächste Geschäft ausfindig zu machen. Wir setzen uns in die „Schneeflocke“. Was wir für ein normales Eigeschäft gehalten haben entpuppt sich als interessantes Konzept. Hier wird normales Eis in Form von Schneeflocken (wie diese erzeugt werden ist anscheinend ein Geheimnis) in eine Schüssel gegeben, darauf eine Kugel Speiseeis gelegt und mit – in unserem Fall – Kakaopulver bedeckt.


Die Schneeflocken mit Kakaopulver schmecken durchaus interessant, nur sobald diese Schicht gegessen ist, bleiben nur noch die Schneeflocken – irgendwie ist das doch sehr fad… wir haben diese dann übrig gelassen.

Im nächsten Geschäft – wieder ein Handyshop – war die Nikon auch nicht lagernd, aber es sei möglich, diese von der Zentrale anzufordern, das dauert 1-3 Werktage. Blöd nur, daß wir nur noch einen Werktag in Auckland sind. Der Verkäufer hat aber angeboten es trotzdem zu versuchen. Im Fachgeschäft vis a vis ist die Kamera lagernd, aber die verlangten 989 NZD sind uns einfach zu viel. Weiter geht die Suche ins nächste Geschäft – und wir haben Glück. Es ist einem kleinen Media Markt ähnlich, hat eine Auswahl von 20-30 Kameras und noch zwei Nikon P900 lagernd! Wir kaufen eine davon um 749 NZD (470 Euro, das kostet sie auch bei uns). Auf dem Rückweg sagen wir noch im Handygeschäft bescheid, daß wir schon eine Kamera gefunden haben.

Da uns im Fachgeschäft gesagt wurde, daß eine Reparatur mindestens 400-500 NZD kostet (und einige Wochen dauern würde), haben wir beschlossen es nicht zu versuchen. Wir brauchen ja den Ersatz sofort und für die Reparatur fast so viel zu bezahlen wie der Neupreis ist, macht einfach keinen Sinn. Somit haben wir uns von der alten feierlich verabschiedet und sie in der Schachtel der neuen neben den Mistkübel im Hotelzimmer beerdigt.

Jetzt bleibt nur noch einige der Fotos von unserem Spaziergang zu posten:


Ach ja, zwei nette Autos haben wir auch gesehen…


Der erste Eindruck: Auckland ist wunderschön! Wir fühlen uns wohl. Es ist sauber, gepflegt und gemütlich.

Ein großer Teil der Lokale ist asiatisch – was wir durchaus zu schätzen wissen – nur die überbackenen Sushi (eigentlich Maki, werden aber Sushi genannt) sind definitiv nicht unser Geschmack.

Nach dem schlechten Service im Hotel auf Samoa sind wir von dem sehr guten Service sowohl im Hotel aber auch in den Geschäften und Restaurants überwältigt 😉 .