Heute haben wir „verschlafen“ und sind erst kurz vor 9:00 Uhr zum Frühstück gekommen (das es bis 10:30 gibt) – sonst sind wie immer schon vor 8:00 Uhr hier.
Was perfekt klappt ist, dass uns der Kellner an der Kasse uns nach der Zimmernummer fragt – wer in Gottes Namen bucht ein Ressort weit weg von der Stadt (und jeglicher Möglichkeit frühstücken/essen zu gehen) ohne Frühstück inklusive?
Ab dann müssen wir uns auf die Pirsch begeben. Es gibt keine Tische mehr auf denen noch Besteck oder gar Kaffeetassen gibt. Lediglich Tische auf denen sich wahlweise: schmutziges Geschirr, eine verlassenen Kaffeetasse mit ungewissem Status, nichts als Essensreste auf dem Tischtuch oder mit etwas Glück einen leeren Tisch mit einigermaßen sauberem Tischtuch. Wir entschieden uns für letzten und haben uns auf die Spuren von Essbesteck und Servietten gemacht. Als wir den Tisch endgültig in Besitz genommen haben, sind Max und ich Essen holen gegangen während Kasia versucht hat einen Kellner zu „erlegen“. Obwohl unser Tisch genau neben dem „Kaffee und Tee Vorbereitungsplatz der Kellner (Selbstbedienung unerwünscht) liegt, ist das nicht so einfach. Die Kellner sind offensichtlich darin geschult gezielt in die andere Richtung zu sehen und auch mit dem Gehör haben sie meist ein Problem. Irgendwann ist es ihr gelungen einen zu erwischen und Kaffe – wenn möglich in zwei Tassen – zu bestellen.
Inzwischen zurück von der Jagd auf das Frühstück – OK, es ist ein Buffet und somit einfach zu erlegen, sofern Geschirr vorhanden ist (Schalen für Müsli waren mal wieder aus, da hat man das Gefühl, dass es maximal 5-6 Schalen gibt – mehr findet man auch um 6:30 nicht).
Natürlich war es nicht möglich an Salz oder Pfeffer zu kommen – diese gibt es selbst um 6:30 nur an einigen wenigen Tischen und sie dürften mit abgeräumt werden, auf den angrenzenden zwei Tischreihen war kein einziger Salz/Pfefferstreuer zu finden.
Als ich mit dem Frühstück schon halb fertig war – die Kellner sind dabei an unserem Tisch schon mindestens 10 mal vorbei gekommen und haben nie auch nur einmal bemerkt, dass ich versucht habe sie auf mich aufmerksam zu machen, gelang es mit durch etwa lauteres Rufen doch noch auf mich hinzuweisen. Meine Bitte/Frage nach Kaffee wurde mit einem „yes Sir“ beantwortet. Kurz darauf macht sich der Kellner wirklich auf die Suche nach unbenutzten Tassen, die er dann auf zwei Tischen am anderen Ende des Frühstücksbereichs findet.
Kasia, die zwischenzeitlich zurück gekommen ist, hat nur gemeint, dass sie beim gleichen Kellnern auch schon um Kaffee gebeten hatte… irgendwann ist er dann wirklich serviert worden. Das schon gestapelte schmutzige Geschirr wurde wie immer gekonnt ignoriert!
Da ich für mein Obst mit etwas Müsli keinen Platz mehr auf dem Tisch gefunden habe, brachte ich entnervt das gebrachte Geschirr zum Tresen. Das annimierte einen Kellner zumindest es in die Küche zu tragen.
Wir waren bei weitem nicht die letzten, die zum Frühstück gekommen sind – einer hat sich sogar an einen nicht abgeräumten Tisch gesetzt, weil es dort noch eine nicht benutzte Tasse gab…
Auf Grund des Jetlags waren wir bis jetzt immer recht früh beim Frühstück. Wenn man zu den ersten gehört, findet man noch gedeckte Tische und solange nicht mehr wie 2-3 Tische belegt sind, schaffen es die Kellner auch nicht die Gäste komplett zu ignorieren. Auf die Idee zu fragen ob man Kaffee möchte ist aber erst einmal ein Kellner gekommen.
Sobald mehr wie 5 Tische belegt sind, scheinen die 2-3 Kellner wirklich überfordert zu sein. Sie schaffen es dann nur noch miteinander zu quatschen und bewusst keinen Blickkontakt zu Gästen herzustellen. Es kann mir keiner erklären, dass man damit überfordert ist eine Kaffekanne zu tragen um zu bemerken, dass mehrere Gäste versuchen auf sich aufmerksam zu machen.
Die ersten Tage haben wir angenommen, daß es die samoaniache Lebenseinstellung ist. Weil man beispielsweise auch bei der Bar von den Kellnern und Kellnerinnen problemlos bis zu 45 Minuten ignoriert wird (5-6 Personal für unter 20 Tische!). Allerdings wissen wir, dass sie auch anders können. Mangels Alternativen – die nächste Essensmöglichkeit ist 30 Minuten mit dem Taxi entfernt – gehen wir fast täglich auch zum Abendessen und hier schwankt die Servicequalität massiv von Tag zu Tag (bei dem gleichen Personal)! An einem Abend ist alles OK (angemessen schnell, nachfragen ob man noch etwas möchte, abräumen wenn man ferig ist und nicht erst nachdem man gegangen ist) und am nächsten Tag wartet man 30 Minuten darauf überhaupt bedient zu werden. Ich vermute, daß dies damit zu tun hat ob ein Manager anwesend ist oder nicht.
Sowohl in den Lokalen in Apia als auch bei den Ausflügen, war das Service immer Ok bis sehr gut.
Das einzig positive ist die Köchin, die frische Eier, Omlettes und Waffeln beim Frühstück zubereitet. Diese ist immer freundlich, fröhlich und flott.
Ja, das Ressort ist wunderschön. Das Buffet beim Frühstück soweit Ok (auch wenn es jeden Tag das gleiche gibt) und das Personal scheint immer freundlich zu sein. Trotzdem ist das schlechte Service und die sehr durchschnittliche Qualität des Restaurants nicht dazu angetan das Urlaubserlebnis zu verbessern. Hier fanden wir das zweitschlechteste Personal nach dem Hotel in San Pedro de Atacama.