Wir sind wieder auf Achse. Die Nacht im Camino Real war kurz. Das Zimmer – eigentlich ein Appartement – war super! Auch das Restaurant, in dem wir zu Mittag gegessen haben, war voll mit Einheimischen und recht gut. Falls wir jemals wieder in La Paz sein werden, steigen wir sicher hier ab.
Der Fahrer des Hotels hat uns dann zum Flughafen gefahren. Das alleine war schon ein Abenteuer! Wir sind von den anderen Städten in Südamerika ja schon einiges gewohnt, die Fahrt durch La Paz hat das aber locker getopt. Fast die ganze Strecke geht steil (wirklich steil!) nach oben. Ich kann mich nicht daran erinnern jemals solche Steigungswinkel erlebt zu haben. Fast alle Autos fahren daher im ersten oder zweiten Gang und liefern sich dabei noch halsbrecherische Überholmanöver. Egal ob es gerade die Kurve einer Serpentinenstraße ist oder ob gerade Gegenverkehr herrscht. Jeder – auch LKWs – wollen beweisen, daß sie um 1/2 km/h schneller sein können als der vor Ihnen. Mehrfach haben wir schon ein anderes Fahrzeug mit uns kollidieren gesehen, aber es ging sich immer aus.
Beim Airport angekommen – er hat keine 20 Gates – waren wir die ersten in der Reihe vor dem Schalter. Kein Wunder, es war ja erst 15:30, und der Flug sollte um 19:25 starten. Der Grund für das frühe Erscheinen ist, dass wir um 15:00 unser Zimmer verlassen mussten und nicht in der Hotellobby sitzen wollten. Wir waren noch keine 5 Minuten da, als sich schon eine Schlange zu bilden begann. Nach knapp einer Stunde ist dann jemand von der Fluglinie gekommen und hat uns Zettel zum ausfüllen gegeben. Darauf war mit Ausnahme des Einreisedatums nichts, was nicht auch im Pass steht oder auf Grund des Kalenders (aktuelles Datum) sowieso klar ist – also eine super Fleißaufgabe. Beim Schalter wurde uns dann gesagt, daß man das Formular nur mit schwarzem Kugelschreiber ausfüllen darf. Also nochmals alles ausfüllen, da wir einen hellblauen Stift verwendet haben.
Obwohl der Flieger erst um 19:25 geht, sollen wir schon um 18:00 am Gate sein. Ok, das wären wir vermutlich eh gewesen, aber wieso 1 Std. 30 Min. vor der geplanten Abflugzeit?!
Wir sind dann Richtung Gate gegangen. Die erste Kontrolle: ob wir die Flugtickets haben. Dann kam das Röntgen. Die Wasserflasche und eine Flasche Alkohol, die wir versehentlich im Handgepäck hatten, waren kein Thema. Die Ladegeräte und Kabel in meinem Rucksack haben die Angestellten zu einer genaueren Kontrolle veranlasst. Komisch, das war bei den letzten Flügen (seit Wien) niemals ein Thema. Gleich danach eine Kontrolle ob wir die Zollerklärungen ausgefüllt haben (und nein, wir haben nicht über 50.000 US$ pro Person an Bargeld mit dabei. Schade… 😉 ).
Nachdem es außer dem Duty Free nur ein Lokal und ein kleines Geschäft gab, waren wir schon um 17:00 am Gate. Der Flughafen dürfte neu oder zumindest neu renoviert sein, und ist wirklich nett. Es gibt sogar gratis WiFi ohne irgendwelche Bedingungen (sonst wird zumindest der Name, die Passnummer und eine eMail Adresse verlangt), und obwohl sich der Wartebereich beim Gate füllt, passt die Performance immer noch.
Seit kurz nach unser Ankunft beim Gate erscheint auf der Anzeigetafel, daß unser Flug schon Pre-Boarding ist – nur ist noch kein Mitarbeiter der Fluglinie da, der jemanden ins Flugzeug lassen könnte…
Um 18:50 – also 50 Minuten nachdem man am Gate sein sollte – kam ein Mitarbeiter und sammelte die Zollerklärungen ab. Das machte er, indem er durch den Wartenbereich ging, mit den Zetteln wedelte und Custom rief. Ob er damit alle erwischt hat, bezweifele ich einmal.
Kurz darauf kam eine Dame der Fluglinie zu uns und hat uns eingeladen über Platinum (Business Klasse) einzusteigen, weil wir ja mit einem Kind reisen. Da bei den normalen Reihen schon längliche Schlangen standen. So waren wir die ersten, die in das Flugzeug gekommen sind. Kasia hat sich darüber wie ein Schneekönig gefreut – kein Gedränge, noch problemlos Platz für das Handgepäck.
Der kleine Flughafen von Iquique – in der Nacht konnten wir es nicht so genau sehen, aber vermutlich gibt es nur ein oder zwei Gates für internationale Flüge – ist sehr übersichtlich. Wir sind dann mit einem „offiziellen“ Taxi zum Hotel gefahren.