Ja, wir suchen unsere Unterkünfte nach dem Kriterium „WiFi/Internet“ aus und ja, wir wussten aus diversen Reiseführern und anderen Quellen, das wir uns nicht zu viel erwarten durften. Allerdings sind wir davon, was damit gemeint ist, doch negativ überrascht worden.
Abgesehen von unserem AirBnB Appartement in Buenos Aires, dem Hotel in Colonia (Uruquay) und unserem geliebten Il Belvedere (Uruguay) war es mehr als mühsam. Wobei es egal war, ob es ein kleines Hotel (Puerto Iguazu) war, ein Business Hotels (eine Nacht in Manaus) oder Radisson San Isidor in Lima, es hat nirgends akzeptabel funktioniert.
Dabei war die Reaktion bzw. die Antworten auf Nachfrage teilweise sehr interessant.
Im kleinen Hotel in Purto Iguazu wurde argumentiert, dass die Handymasten von Brasilien das Wifi beeinträchtigten. Es gab für das ganze Hotel – es hatte weniger als 10 Zimmer – nur einen Hotspot bei der Rezeption und selbst dort war es fast unmöglich, selbst google.com in weniger wie 5 Sekunden angezeigt zu bekommen.
Im Radisson in Lima hat man uns auf die Performance des Internets angesprochen angeboten, in ein anderes Zimmer umzuziehen. Nur was sollte das bringen, wenn überall im Hotel der Wifi Empfang zwar recht gut war, die Anbindung aber offensichtlich deutlich unterdimensioniert. So dauerten das Laden eines Artikels von standard.at zwischen 5 und 10 Sekunden – es hat zumindest funktioniert (was bei weiten nicht in jedem Hotel zu sagen war). Es lag auch nicht daran, das es eine Seite aus Europa war, auch lokale Homepages (Infos zu Attraktionen,…) waren nicht schneller.
In der Hosteria Suiza (Schweiz) in der Oase gab es anscheinend verschiedene Hotspots, allerdings funktionierte das Passwort nur bei zwei von den 5-6. Die beiden bei denen es funktionierte waren nur auf der anderen Seite des Pools verfügbar (offensichtlich für die Zimmer auf dieser Seite). Beim Pool Hotspot – der einzige, der in unserem Zimmer sichtbar war – funktionierte das Passwort nicht. Die Reaktion vom Personal: „Ja, das ist halt so.“ Kein Interesse an irgendeiner Lösung! Dabei sollte man noch anmerken, dass die eine Nacht in der Oase mit Abstand die mit Abstand teuerste Übernachtung unserer Reise war…
Jetzt kann man natürlich sagen: ja, die Länder sind halt nicht besser angebunden – nur warum gibt es doch immer wieder Unterkünfte wo es funktioniert? Abgesehen davon besorgen wir uns ja immer eine lokale SIM und bis aus ganz wenige Ausnahmen konnten wir, wenn es dringend war, immer auf das Internet via Handy in einer auch bei uns gewohnten Geschwindigkeit zugreifen. Es liegt also nicht an der Internetanbindung der Orte oder Länder sondern nur an dem Willen der Hotels, für eine sinnvolle Anbindung auch etwas zu zahlen. Geworben wird aber damit! Oft findet man den Hinweis auf Wifi als Werbung vor dem Hotel oder spätestens im Rezeptionsbereich.
Wenn Ihr Euch jetzt wundert, warum wir nicht immer via Handy ins Internet gehen, das liegt an den schlechten PrePaid Angeboten. Während bei uns die Anbieter mit vielen GB um wenige Euro werben, sieht es in Südamerika noch etwas anders aus. Hier muss man meist Kapazität für Zeiträume buchen: 100MB pro Tag für 3 Euro, 500MB für eine Woche für 20 Euro, zwei GB für 20 Tage für 80 Euro! Was man nicht benutzt, verfällt. Braucht man mehr in dem Zeitraum, muss man neu dazu buchen (für den aktuellen Zeitraum! Was man dann nicht verbraucht hat ist wieder weg!)
Besonders spannend finde ich dann die Aussagen in diversen Reiseführern, daß das Internet via Handy ja so günstig ist…
Also quälen wir uns weiter mit langsamen Wifis, wo oft genug der Upload von Bildern für die Blogs abbricht (Timeouts, Verbindungsfehler, Wifi bricht weg) und wir dann zähneknirschend auf das Handy-Internet zurück greifen.
Für alle, die sich wundern warum man auf einer Weltreise überhaupt Internet benötigt. Nun, ohne Internet würde dieser Blog nicht existieren, wir könnten keine Unterkünfte oder Transporte auswählen/buchen (Reisebüros sind mühsam wenn man die Sprache nicht wirklich spricht und normalerweise teurer). Ohne TripAdvisor und Navi geht es auch nicht immer…
Last but not least: Auch wenn wir die Nachrichten nicht so verfolgen wie zuhause, ganz ohne zu wissen was auf der Welt passiert wollen wir auch nicht auskommen.