Nachdem Kasia von den Medienberichten über die Situation in Brasilien allgemein und Rio im speziellen viel Negatives gelesen hatte, wollten wir Rio eigentlich auslassen. Auf Grund von Empfehlung – auch von Einheimischen, die wir in Chinatown in Buenos Aires kennen gelernt hatten, haben wir Rio wieder auf den Plan genommen. Allerdings mit der Auflage: nur mit lokalen Guide. Kasia hat dann im Internet „Rio mit Kids“ gefunden, und uns wurde Dirk als Guide vermittelt.
Dirk lebt seit 25 Jahren in Rio und kennt die Stadt wie seine Westentasche. Er hat uns heute am ersten Tag (von zwei) Rio näher gebracht. Als erste Station (nach der Fernglas Odyssee) waren wir bei „dem“ Touristen-Highlight schlecht hin – bei der Christus Statue. Diese ist wieder frei von Gerüsten und beeindruckend, was aber mindestens genauso beeindruckend ist, ist der Ausblick auf Rio!
Auf dem Weg dort hin hat Dirk uns noch etwas gezeigt, was die meisten Touristen nie zu sehen benommen. Wir sind auf einen kleinen Platz, an dem nur wenige Häuser standen gefahren – den Apothekerplatz, zumindest vor 100-200 Jahren. Die Häuser gehören einer alten Frau, die kein Geld für Renovierungen hat – leider sind diese merklich heruntergekommen, aber immer noch schön. Die Häuser vermitteln einen Eindruck wie die Reicheren damals gelebt hatten.
Nach der Chrisus Statue sind wir durch den Nationalpark zu einem Wasserfall gefahren.
Auf der Fahrt habe wir an mehreren Aussichtspunkten gehalten und auch die Tierwelt kennen gelernt.
Die nächste Station war Santa Teresa. Hier zeigt sich, wie nah hier reich (ehemalige Gutshäuser und Domizile der Reichen) an den Favelas liegt. In Santa Teresa gibt es auch sehr viele Graffiti.
Vermutlich wird Kasia das Thema Grafiti in Rio noch ausführlicher behandeln. Von Santa Theresa sind wir mit der alten Staßenbahn in das Zentrum zurück gefahren.
Leider war die Fahrt viel zu kurz und zu schnell zu Ende. Das sollte jeder Besucher von Rio aufprobieren.
Danach stand die Altstadt am Programm – beginnend mit einer Pause im Cafe Colombo. Leider waren die meisten „Happen“, die wir probiert haben nicht besonders gut, die Mehlspeisen hingegen waren erstklassig.
Die Einheimischen passen leider nicht wirklich auf die alten Häuser auf. Da wird schnell einmal die Fassade abgeschlagen oder ein historisches Geländer eliminiert, wenn es darum geht eine Stromleitung zu verlegen oder eine Klimaanlage anzubringen. Trotzdem sind noch viele ältere Häuser mehr oder weniger gut erhalten – zumindest ab dem ersten Stock.
Und dann gibt es die Bibliothek „Real Gabinete Portuguez de Leitura“, die an die Bibliothek von Harry Potter in Hogwards erinnert.
Wir haben auch mehrere Kirchen besucht. Die Kirche der „Schwarzen“ – es gab auch in Brasilien mehrere Millionen Sklaven aus Afrika – ist extrem schlicht.
Wohingegen die Franziskanerkirche extrem überladen ist.
Spannend sind auch die Logen für den König und die Reichen. Da ging es weniger um den Gottesdienst als um gesehen werden…
Dann ging es am Theatro Nelson Rodrigues vorbei an Plätzen und Kirchen zurück zum Auto.
Auf dem Weg begegneten uns auch noch kleine Äffchen…
Und damit zur letzten Station die verflieste Treppe von Escadaria Selerón – dazu später mehr.
Zurück im Hotel sind wir erschlagen – von den Eindrücken, der schwülen Hitze und den längeren Spaziergängen. Das war es aber auf alle Fälle wert! Danke, Dirk 🙂