Nachdem auf vielen Seiten davor gewarnt wird einfach ein Taxi zu nehmen – obwohl wir das schon einmal problemlos von der Innenstadt bis zu unserem Apartment gemacht haben – wollte Kasia unbedingt einmal die als „so super“ angepriesen „Remise“ (Privat Taxis, ähnlich wie Uber) ausprobieren. Diese werden sowohl von Reiseführern als auch von diversen Internetseiten empfohlen.
Also sind wir mittels Google zu folgendem Anbieter gekommen: http://www.remisesreminor.com.ar/remises-in-buenos-aires-english-information
weil dieser auch Englisch (und nicht nur Spanisch) beherrscht und die Kommunikation auch über „WhatsApp“ möglich ist. Nur, so einfach wie erhofft ist es dann doch nicht. Hier die auf Deutsch übersetzte Kommunikation:
Wir: „Hallo, wir sind an einer Fahrt von El Salvador / Fitz Roy zur Cononial Express Station (einer von zwei Fährenanbietern, die beide am gleichen Peer ablegen) um 11:00 interessiert. Wir sind 3 Personen mit einem Koffer, zwei Backpacks und drei Daypacks. Können Sie uns bitte sagen ob das möglich ist und was es kostet. Schöne Grüße“
Antwort: „Guten Abend. Bitte geben Sie uns die genaue Adresse, damit wir Ihnen die Kosten mitteilen können. Die Zahlung mit in Cash erfolgen.“
Anmerkung: Jetzt muss man dazu sagen, dass es in Buenos Aires üblicherweise die Strassenkreuzung angibt. Unser Appartement ist im zweiten Haus in der El Salvador.
Wir: „Bitte von El Salvador 5xxx zu Terminal Fluvial – wir kennen den Strassennamen leider nicht. Es ist das Fährterminal von Colonia Express“
Antwort: „In El Salvador 5xxx sind Apartments? Bitte schicken Sie uns die Namen der Passagiere und eine Handy Nummer und bestätigen Sie uns, dass Sie in Cash zahlen werden. Sind Sie privat oder eine Firma?“
Wir: „Ja, hier sind Apartments, aber wir werden vor der Haustüre warten. Unser Name ist XXXX. Cash ist OK. Wir haben leider keine lokale Handynummer. Da wir über WhatsApp kommunizieren haben Sie unsere Handynummer. Wir sind privat unterwegs.“
Antwort: „OK, hiermit bestätigen wir die Reservierung für morgen 11:00 in El Salvador 5xxx zum Fährhafen. Bitte sagen Sie uns die Namen der Passagiere und ich benötige eine Handynummer um Sie zu verständigen, sobald das Auto draussen wartet – alternativ geht auch WhatsApp“.
Kommentar: Kann mir bitte jemand erklären was an „Wir werden vor der Haustüre warten“ und „Wir haben leider keine lokale Handynummer“ so unverständlich ist. Unseren Namen haben wir auch schon genannt…
Wir: „Bitte nutzen Sie WhatsApp“
Antwort: „Bitte sein Sie morgen um 11:00 anwesend, damit ich Sie informieren kann auf welches Auto Sie achten müssen.“
Wir: „OK“
Antwort: „Bitte schicken Sie uns die Namen der Passagiere“
Wir: „Unser Name ist XXXX, eine Familie mit 3 Personen. Dürfen wir auch erfahren wie viel es kostet?“
Antwort: „360“
Wir: „Ok“
Die Kommunikation ist zumindest für meine Begriffe mehr als mühsam – zumindest wenn man das mit österreichischen Verhältnissen vergleicht (bestellen eines Taxis). Das Bestellen von Remise ist hier angeblich auch privat durchaus üblich – sogar Lokale bieten alternativ zum Bestellen von Taxis das Bestellen von Remise an.
Irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass hier alles immer besonders kompliziert ist. Online kann man nichts buchen, wenn man nicht die Passnummer bei der Hand hat. In jedem Geschäft verlangen Sie beim Zahlen mit der Kreditkarte mindestens einen Ausweis und man muss auf der Quittung wahlweise die Ausweisnummer oder eine Telefonnummer vermerken. Bei Bankomaten bekommt man maximal 2000 Pesos pro Abhebung (ca. 115 Euro), wobei knapp 100 Pesos Spesen verrechnet werden. Wir sind schon gespannt ob es in anderen Ländern in Südamerika auch so umständlich ist.