Nachdem wir unsere Reise nicht durchgeplant, sondern nur für die ersten knapp zwei Wochen einen Unterkunft in Buenos Aires gebucht haben, legen wir heute einmal einen „Ruhe- und Planungstag“ ein. Einen solchen Tag wollen wir zumindest einmal alle 7-10 Tage einlegen, um einerseits fundamentale Dinge (Wäsche waschen) zu erledigen und andererseits die weitere Reise zu planen.
Bis kurz vor unserem Abflug war Uruguay nicht in unserem Score, allerdings haben uns eben kurz vor der Abreise zwei Bekannte gefragt, warum wir nicht auch nach Uruguay wollen – es sei das „bessere“ Argentinien. Auch unsere Vermieter haben uns einen Ausflug (für einen Tag) dorthin empfohlen. Jetzt ist es fix, wir werden nicht nur einen Ausflug machen, sondern mit einem Mietauto 10 Tage lang durch das Land fahren!
Grundsätzlich sind wir – auch aus beruflichen Gründen – das schnelle Buchen von Reisen gewohnt, aber hier mussten wir feststellen: schnell geht gar nichts! Die erste Hürde ist, dass viele Seiten von Anbietern lediglich in spanisch verfügbar sind. Mein (Chris) Spanisch ist auf maximal 20 Wörter limitiert, Kasia kann etwas Spanisch, braucht aber auch bei jedem zweiten Wort eine Übersetzung. Nach einigem Googeln findet man dann auch immer wieder eine Seite, die Informationen auf englisch liefert – allerdings hilft das beim finalen Buchen der Transporte und Hotels nur bedingt.
Allein die Buchung der Fähre von Buenos Aires nach Colonia del Sacramento (Uruguay) hat uns sicher 45 Minuten gekostet. Es fängt einmal damit an, dass es zwei Anbieter gibt und wir erst einmal herausfinden mussten, um welche Uhrzeit die Fähren fahren (das muss man nämlich beim Buchen EINGEBEN – eine Liste mit den möglichen Zeiten wäre wohl zu viel verlangt?!). Weiter geht es über die Eingabe von allen möglichen Informationen (selbst bei Flügen muss man weniger angeben!!) angefangen mit Namen, Geburtsdatum, Passnummer, Telefon- und Handynummer (spannend, warum sind beides Pflichtfelder???), eMail Adresse,… und noch einiges mehr. Kommt man dann endlich zum „Zahlen“, erfährt man, dass neben dem Ticketpreis von knapp 2.000 Pesos (ca. 125 Euro) noch knapp 1.800 Pesos Steuern und Gebühren dazu kommen! Super, genau so wünscht man es sich – den wirklichen Preis erfährt man erst am Ende! Ein Schelm, wer jetzt glaubt, dass man dann nur noch die Kreditkartendaten angibt und das war´s. Nein, jetzt geht es noch einmal so richtig los! Neben den Kreditkartendaten (verstehe ich) muss man noch die Passdaten, die Heimadresse (auf die die Kreditkarte gemeldet ist) eine eMail Adresse sowie eine „local Telefonnummer“ angeben! Zu unserem Glück hält es Kasia nicht ohne permanenten Internet aus (sie ist unrund, wenn sie nicht überall und sofort alles nachlesen kann – das hat uns auch schon oft geholfen) So haben wir seit gestern eine „Prepayed“ SIM-Karte, die neben 50MB Internet/Tag um ca. 0.5 Euro/Tag auch noch eine lokale Telefonnummer bietet! Uff, Glück gehabt. Letzter Streich: Die online erworbenen Tickets muss man auf Papier ausdrucken (4 Seiten pro Person), sonst sind diese nicht gültig. Super, jeder hat doch seinen Reisedrucker eingesteckt, oder? Also müssen wir dafür noch eine Lösung finden – wir haben zum Glück noch über eine Woche Zeit…
Für die Autovermietung in Uruguay haben wir dann einen internationalen Anbieter gewählt, der zwar sicher etwas mehr kostet, dafür aber in englischer Sprache die Vermittlung von lokalen Anbietern übernimmt. Hier war nur die Suche, bis wir den Anbieter gefunden hatten, etwas mühsam. Es gibt leider sehr viele solche Serviceanbieter mit teilweise extrem unterschiedlichen Preisen. Da wir unser Gepäck mitnehmen müssen und in „Kleinstautos“ Platzangst bekommen, nehmen wir meist einen Mittelklassewagen. Die verschiedenen Anbieter hatten Preisunterschiede von fast 100% für das gleiche Auto (zumindest laut deren Beschreibungen). Da es ein internationaler Anbieter ist, gibt es auch keine unnötigen Komplikationen beim Zahlen mit Kreditkarte und die Reservierung muss man auch nicht unbedingt ausgedruckt haben, es reicht angeblich das Vorweisen der Reservierung.
Von Uruguay werden wir wieder mit der Fähre nach Buenos Aires zurück kommen um von hier einen Bus nach Puerto Iguazu nehmen. Der Bus kostet – auf Grund der auch hier versteckten Steuern und Gebühren – mehr wie ein Flug, dafür sehen wir aber etwas von der Landschaft. Und man ersparrt sich die Übernachtungskosten, die Fahrt dauert 17 Stunden und geht am Abend los. Außerdem wollten wir unbedingt einmal mit den „berühmten, bequemen Bussen“ in Argentinien fahren – und natürlich haben wir uns für die Luxusvariante entschieden (Kostet pro Person ca. 300 Pesos mehr, das sind knapp 20 Euro) – bei der kann man den Sitz umlegen, so dass daraus ein Bett entsteht – quasi die Businessklasse der Busse. Wir sind schon sehr gespannt.
Und ob man es glaubt oder nicht, zwischendurch sind wir noch Lebensmittel einkaufen gewesen und haben in einem Lokal zu Mittag gegessen und der Tag ist schon fast um! Wie doch die Zeit vergeht!