Flughafen Delhi

Schon bei der Anreise waren wir von der Effizienz am Flughafen wenig erfreut. Dass es beim Abflug noch schlimmer wird, haben wir uns nicht gedacht.

Zuerst einmal muss man drei Stunden vor Abflug kommen. Beim Eingang werden die Pässe und die Flugbestätigungen kontrolliert. Wir haben den Fehler gemacht, anzunehmen, dass die Online Check-In Information reicht. Das war dem Posten aber zu wenig, weil dort nur gestanden ist: „Sehr geehrter Hr…., Sie haben 3 Personen für folgende Flüge eingecheckt.“ Leider waren hier eben nicht die Namen der einzelnen Personen ersichtlich. Diese standen nur auf der Buchubgsbestätigung, die wir irgendwo in einem der Koffer hatten. Wir wurden auf die Seite gestellt und mussten aus der Liste aller Passagiere, die in den nächsten Stunden internationale Flüge hatten, unsere Namen heraussuchen. Wenigstens war die Liste alphabetisch. 

Beim Online Check-In wurden nur die Sitzplätze reserviert, aber keine eTickets ausgestellt (gleich ist auch klar warum). Sie waren damit überfordert, dass wir mehr wie zwei Gebäckstücke hatten. Es wurde nicht wie bei uns ein Koffer nach dem anderen abgefertigt, sondern zurst einmal alle gewogen, dabei wäre Ihnen der erste Koffer fast entwischt, nur knapp konnte sein Abtransport in die Untiefen des Gepäcktransports verhindert werden. Nachdem alle Koffer gewogen waren, wurden die Aufkleber ausgedruckt und auf den Koffern befestigt. Zuletzt haben wir noch Anhänger für das Handgepäck. Dass die Reisepässe für das Ausstellen der Tickets eingelesen wurden, versteht sich von selbst, dass passiert ja auf jedem Flughafen.

Der nächste Halt war dann die Schlange für die Passkontrolle. Nach geschlagenen 30 Minuten waren wir auch schon dran. Ich habe die drei Pässe und die drei Boardingpässe hingelegt. Das war für den Beamten nicht akzeptabel. Wir wurden angewiesen den Boardingpass in den jeweiligen Pass zum Foto hineinzulegen und diese dann einzeln zu überreichen. Sowohl die Boardingpässe als auch die Tickets wurden gescannt, kontrolliert, gestempelt,… was man halt so machen muss. 

Ungefähr 3 Meter nach der Passkontrolle begann die Absperrung für die Sicherheitskontrolle. Nachdem die Passkontrollen so lange dauern, war hier keine Schlange – wir wurden praktisch direkt an eine der Kontrollstellen verwiesen. Wir, schon geübt, packen alle elektronischen Geräte – mit Ausnahme des Fotoapparats – in eigene Kisten. Geben Gürtel und Jacken ebenfalls auf das Band und warten weil sich nichts bewegt. Der Mann vor uns hat sein Ticket nicht bei sich und wurde zurück zu seinen Sachen geschickt. Gut zu wissen, dass man das Ticket hier wieder vorweisen muss – die Pass & Ticketkontrolle ist ja schon fast eine Minute hier und knapp 10 Meter entfernt! Also fischen wir schnell die Tickets aus der Kiste in der unsere Gürtel, Handies und Pässe sind und gehen – Männer zuerst, weil es nach Geschlecht getrennte Röntgengeräte gibt – durch, zeigen die Tickets, die uns der Beamte sofort abnimmt und wissen will, wer wer ist. Kasia wartet noch immer darauf, dass unsere Sachen endlich in Richtung Röntgen weiter rutschen und Sie durch das Röntgengerät für Frauen gehen kann. Nach kurzer Diskussion und Winken war dem Security klar, wer zu welchen Ticket gehört. Dann beginnt die manuelle Kontrolle mittels Handgeräte, weil das Röntgengerät zum durchgehen natürlich gepipst hat – bei jedem von uns! Dabei haben wir extra aufgepasst, dass unser Gewand kein Metal enthält. Nach den manuellen Kontrollen wurden unsere Bordingpässe so abgestempelt, dass man das Gate und die Sitze nur noch schwer entziffern kann – aber wer will schon wissen wo er hin muss und welchen Platz im Flugzeug hat?

Also rüber zum Band das Handgepäck und die Kisten in Empfang nehmen – nur waren die noch nicht da. Der Security, der am Bildschirm sitzen sollte, war gerade in eine Diskussion mit einem seiner Kollegen vertieft. Nach 1-2 Minuten setzt er sich dann wieder hin und macht – sehr gewissenhaft – weiter. Bevor wir unser Handgepäck nun endlich nehmen können, schwingt ein weiterer Securitybeamter eine weitern Stempel und stempelt die Anhänger auf dem Handgepäck – bis auf eines, wo die Kamera drinnen war. Diese mussten wir heraus nehmen und der Rucksack wurde nochmals durchleuchtet. Nach kaum 5-10 Minuten waren wir mit dem Securitycheck fertig – nicht zu glauben. Die Stempel auf den Anhängern des Handgepäcks geben einem gleich viel mehr Sicherheit – es ist ja undenkbar, dass jemand die gestempelten Anhänger auf ein anderes Gepäckstück umhängt, wenn er etwas böses vor hat…

Also noch schnell in den Duty-Free und noch für zwei Freunde ein alkoholisches Mitbringsel besorgen. Bei der Kasse wurde neben dem Ticket, daß muss man ja überall herzeigen, auch der Reisepass verlangt und natürlich ebenfalls gescannt. Da es zwei Flaschen waren bestand der Mitarbeiter darauf, dass wir Ihm zwei Tickets und Pässe geben.